Michael Albisser
ART GALLERY
In der Gegenwart lebt die Vergangenheit
Seit Anbeginn des Lebens auf der Erde sucht es immer wieder nach neuen Wegen, seine eigenen Strukturen im biologischen Sinne zu verbessern und zu komplettieren. Es pokert auf neue Eigenschaften, welche es ermöglichen sollen, langfristig sich in der Natur zu bewähren. Genetische Informationen werden weiter vererbt, verbessert und entwickelt. Jahrmillionen hat das Leben gebraucht, um Komplexere beständige Formen anzunehmen. Neue Unterarten bildeten sich, welche sich von den konservativen älteren Varianten seines selbst abtrennte um neue Artenstämme zu bilden. So kam es, dass aus einfachen Prokaryoten mehrzellige Lebewesen entstanden. Die drei Hauptstämme, Weichtiere, Gliederfüsser und Wirbeltiere bilden heute die Grundlagen fast aller uns bekannten Tiere auf der Erde.
Immer wieder dezimierte die Natur das Leben. Ganze Artenstämme wurden durch Veränderungen der Umgebung ausgelöscht. Die bis dahin unterlegene Artenstämme, welche sich im Untergrund mit relativ wenigen Ressourcen überlebten konnten übernahmen auf einmal die dominierende Position in der Natur.
Heute sehen wir Menschen uns als die dominierende Rasse auf der Erde. Kreativität, Beharrlichkeit und den Drang, unsere Natur uns unterwürfig zu machen, haben wir in den letzten 250 000 Jahren nach und nach sämtliche tierische Mitbewerber beziehungsweise Konkurrenten ausgeschaltet. Diese Eigenschaft begleitet uns heute noch und bestimmt den Charakter der Menschheit mit.
Explosionsartig hatten wir vor rund 12 000 Jahren begonnen, die Natur zu kontrollieren und umzuformen.
Religionen bildeten eine zentrale Rolle für Bündnisse, welche über einen Familienstamm hinausging. Gigantische Bauwerke wurden mit unglaublichen Präzessionen erbaut. Der Krieg gegen die Tiere, welche sich über uns auf der Nahrungskette standen wurden beendet. Wir versklavten die Natur und die Tiere, welche für uns einen Nutzen darstellen konnten. Danach blieben nur noch die menschlichen Konkurrenten übrig, welche es sich zu verdrängen gehört. Fremde Kulturen und Religionen wurden vernichtet. Neue entstanden. Religionen wurden zum Werkzeug der Machtkultur.
Heute, ob Eidgenosse, Franzose, Deutsche, Mexikaner oder Amerikaner, -wir hatten lediglich die ansässigen Stämme, welche vor uns hier lebten ausgerottet, verdrängt oder assimiliert.
Vielleicht ist es nun an der Zeit, etwas zurückzugeben.
Wir sind alle nur Gäste auf diesem Einzigartigen Planeten namens Erde.
Danke, dass wir uns von deinen Früchten ernähren dürfen.
Portrait
Michael Song-Yong Albisser, in Luzern geboren am 27. November 1981.
Mutter Dok-Ja Jang, Seoul Südkorea. Vater Markus Albisser, Zug Schweiz.
Als Kind war ich stets sehr von den Werken von H.R. Giger fasziniert. Mein Vater kaufte als ich etwa 7 Jahre alt war verschiedene Kunstbücher von H.R. Giger. Ich mag mich noch gut erinnern, dass ich damals die Bilder vom Alien abgezeichnet hatte. Mein Vater nahm mich in eine Giger Ausstellung. Ich verstand nur Waage, was er mit seinen Werken kommunizieren wollte, war aber von seiner Düsterheit sehr überwältigt.
In meinem 17. Lebensjahr besuchte ich das Musische Schuljahr in Luzern. Mein Mentor Hermann Holzer, ein ehemaliger Schüler von renoviertem Künstler Max von Moos unterrichtete uns als Hauptdozent. Dort lernte ich die Welt der Kunst auf einer breiteren Ebene kennen. Kunstgeschichte, Historische Architektur bis zur Moderne, Kalligrafie, Gestaltung, Filmschaffen und Theater bildeten die Grundlagen für die Schule. Mein Interesse galt der Gestalterischen Kunst, insbesondere der Maskenbildung. Wir setzten uns mit klassischen Künstlern wie Salvador Dali, Max von Moos, Van Goth und vielen mehr intensiv auseinander.
1999 bekamen wir die Möglichkeit, exklusiv an der Luzerner Comic-Festival Fumeto im alten Gefängnis in Luzern eine „Wohnung“ zu gestalten. Dabei viel ich besonders durch meine lebendige und bewegliche Gesichtsmaske auf, welche durch einen Bewegungssensor in Bewegung kam.
Ich entschied mich für die Coiffure Lehre. Dies war der empfohlene Weg für die Weiterbildung als Maskenbildner. Während der Lehre verlor ich allerdings das Interesse an diesem Werdegang. Nach meinem Lehrabschluss, als ich etwa 21 Jahre alt war, begann ich das erste Mal auf Leinwand zu malen. Ich kaufte mir verschiedene Werke vom Japanischen Künstler Hajime Sorayama und versuchte seine Technik nachzuahmen. In einer späteren Phase war ich sehr von Luis Royo fasziniert. Seit da an eigne ich mir ständig neue Techniken an, um meine Werke zu perfektionieren.
Heute bin ich stolzer Vater von zwei liebevollen Töchtern und glücklich verheiratet. Hauptberuflich arbeite ich als Versicherungsberater in Schaffhausen, -der Funke in mir erhellt sich in der Kunst.
Gelegentlich, wenn ich irgendwo allein unterwegs bin, habe ich plötzlich eine Eingebung. Oft ist diese Eingebung lediglich ein Gefühl. Ein Gefühl welches etwas beschreibt. Ein Lebensstiel oder eine andere Welt. Ich fühle die Menschen, welche hier umhergehen und leben. Noch nicht als Klares Bild. Diese Eingebung skizziere ich dann.
Oft geht es Monate manchmal sogar Jahre, bis eine solche Eingebung sich zu einem Bild kristallisiert. Es ist dann so, als würde ich die Eingebung auf einmal als Klares Bild erkennen. Es wurde zu einer Geschichte. Diese Geschichte skizziere ich dann von neuem.
Danach gehe ich eher technisch voran. Ich überlege mir, welche Techniken muss ich beherrschen, damit ich dieses Bild meiner Vorstellung so darstellen kann, wie ich es gerne möchte. Unter Umständen muss ich dafür vorher eine Mal- und Zeichnungs-technik erlernen, damit ich meines bevorstehenden Werkes für würdig fühle. Für die Werke Diessenhofen beschäftigte ich mich vorgängig stark mit den Riegelwerken beziehungsweise den Fachwerkhäusern. Ich übte diese ein, bevor ich mich an mein eigentliches Werk heran mache.
Ich habe dann vor beginn meines neuen Werkes eine klare Vorstellung davon, wie das Endergebnis aussehen soll. Ich bestimme danach das Material, welches verwendet werden soll. Danach beginnt die Arbeit.
Während des Malens entwickelt sich die Geschichte ständig weiter. Weitere Teilnehmer des Universums werden sichtbar. Es fängt an zu leben.
Einflüsse
Künstler: H.R. Giger, Luis Royo, Nihei Tsutomu, Auguste Rodin, Paul Racle, Max von Moos, Takato Yamamoto, Gottfried Helnwein, Herman Holzer
Musik: Klassische Musik, Drum and Bass, Industrial, EBM, Rock, Minimal, Techno, Downtempo, Filmmusik,
Filme und Serien: Aeon Flux 1991, Blade Runner, THX 1138, Matrix 1999, Soylent Green 1973, Gattaca 1997, Alien 1986, Exodus 2014, The Fly 1986, Tron 1982, Mad Max, Star Trek PRIME TIMELINE, Battlestar Galactica 2004, X-Files, Stranger Things, Vikings, Rom, Old Boy 2003, Dokus
Anime und Manga: Akira 1988, Ghost in the Shell 1989, Serial Experiment Lain 1998, Ergo Proxy 2006, Battle Angel Alita 1991, Biomega 2004
Besondere Interessen: Geschichte, Kunstgeschichte, Science, Astronomie, Quantenphysik, Religionen, Technik, Mensch